德国纪念〝水晶之夜〞 反思屠杀犹太人历史
德国各地举行活动,纪念纳粹“水晶之夜”79周年。1938年11月9日,纳粹在多座城市对犹太人商店进行了打砸抢,烧毁了1000多座犹太教堂,并将上万名犹太人驱逐或杀害。因为犹太商店玻璃被砸碎,所以纳粹将这一行动美化称为“帝国水晶之夜”。这一天其实是纳粹在德国乃至欧洲系统性摧毁犹太文化和全面屠杀犹太人行动的开端。
水晶之夜(Reichspogromnacht)是指1938年11月9日至10日凌晨,纳粹党员与党卫队袭击德国全境的犹太人的事件。这被认为是对犹太人有组织的屠杀的开始。
1930年代,许多犹太裔波兰人居住在德国。1938年10月28日,1.7万名犹太人在无预警的情况下在午夜被德国政府驱逐出境到波兰。一开始波兰政府拒绝收容他们,于是这批犹太人只好日夜待在德国和波兰边境,直到德国当局说服波兰政府同意他们入境。
赫舍·格林斯潘(Herschel Grynszpan),一名在法国的犹太裔德国青年,在1938年11月3日接到一封来自他父母的明信片,叙述他们在被驱逐境况下的可怕经历要求帮助。
11月7日星期一,格林斯潘买了一只左轮手枪和一盒子弹前往德国使馆求见负责官员。接待员把他领到秘书恩斯特·冯·拉特(Ernst
vom
Rath)的办公室。格林斯潘拔枪射出五发子弹,其中两发击中冯拉特胃部。格林斯潘在现场等候法国警察到来,交给他们一张事先写好的明信片:我必须让世界知道我的抗议。具有讽刺意味的是:冯拉特是一位职业外交家,当时因为同情犹太人的遭遇被认为政治上不可靠,正在接受盖世太保的调查。
拉特于11月9日死去,死讯传到柏林成为德国对犹太人采取暴力行动的借口。
这次事件并没有停止德国对犹太人的迫害。这个事件创造了一个新名词“反犹太主义”。虽然在当时只有极少数人知道,不过水晶之夜是后来对全欧洲犹太人有组织迫害和集体屠杀的第一步。
http://www.csu-bamberg.de/reichspogromnacht-filmaufnahme-zeigt-den-brand-der-bamberger-synagoge/
Reichspogromnacht: Filmaufnahme zeigt den Brand der Bamberger Synagoge
Am
Donnerstag, 9. November 2017 gedachten Stadt Bamberg und die
Israelitische Kultusgemeinde der Opfer der Reichspogromnacht sowie der
vertriebenen und im Holocaust umgekommenen jüdischen Mitbürger um 17 Uhr
am Synagogenplatz. CSU-Stadtrat You Xie nahm an der Gedenkstunde teil.
Vor
dem Mahnmal sprachen Oberbürgermeister Andreas Starke und Arieh
Rudolph, 1. Vorsitzender der Kultusgemeinde Bamberg, Gedenkworte. Es
wurde im Rahmen der Gedenkstunde eine historische Filmaufnahme aus jener
Nacht gezeigt, die die brennende Synagoge in Bamberg dokumentiert. Die
Bilder sind einer der wenigen filmischen Belege vom
9. November 1938,
die es überhaupt gibt. Zahlreiche Fernsehsender im In- und Ausland
haben diese für verschiedene Dokumentationen in den vergangenen Jahren
genutzt. Die Filmaufnahme ist im Besitz des Bamberger Stadtarchivs.
Die
Gedenkfeier wurde von Mitgliedern des Synagogenchors Bamberg und von
Schülerinnen und Schülern der Maria-Ward-Schulen und des
Franz-Ludwig-Gymnasiums gestaltet.
Die verharmlosende Bezeichnung
Reichskristallnacht, deren Herkunft nicht definitiv geklärt ist, bildete
und erhielt sich für den reichsweiten Pogrom (gewalttätige Aktion gegen
Menschen, die einer Minderheit angehören) gegen die Juden im Deutschen
Reich, der am 9./10. November 1938 stattfand. „Kristallnacht“ bezieht
sich auf die überall verstreuten Glasscherben vor den zerstörten
Wohnungen, Läden und Büros, Synagogen und öffentlichen jüdischen
Einrichtungen. Der Begriff Reichspogromnacht hat sich erst in jüngster
Zeit verbreitet und im allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetzt, um das
belastete Wort „Reichskristallnacht“ zu ersetzen.
Die Nacht vom 9.
auf den 10. November 1938 gehört zu den schlimmsten und beschämendsten
Momenten der deutschen Geschichte. Ihre Geschehnisse waren auch für sich
ein solcher Schlag in das Gesicht von Humanität, Zivilisation und
Anstand, dass wir uns an dieses Datum immer wieder erinnern müssen.
Keine
Gemeinschaft, keine Gesellschaft, auch kein Staat kann ohne Gedächtnis
und ohne Erinnerung leben. Ohne Erinnerung zu leben bedeutet ja, ohne
Identität und damit ohne Orientierung zu leben. Wenn wir nicht blind in
die Zukunft gehen, sondern Ziele und Maßstäbe haben wollen, müssen wir
wissen, woher wir kommen, und das gilt nicht nur abstrakt und allgemein,
sondern ganz konkret auch für die deutsche Geschichte, besonders jetzt,
da die Generationen, die das sogenannte Dritte Reich und den Zweiten
Weltkrieg nicht mehr erlebt haben, in die Verantwortung eingerückt sind.
Erinnerung und Gedächtnis müssen weitergegeben werden. Um der Opfer
willen, aber auch um unserer selbst willen. Wer aufrichtig sein will,
muss sich seiner ganzen Geschichte stellen, der Geschichte, die im Guten
wie im Bösen die Identität eines Volkes ausmacht.
Am heutigen
Datum kommen wir nicht vorbei. Die Nacht des organisierten Pogroms gegen
die jüdische Bevölkerung war das deutlichste Signal für die sozusagen
staatsoffizielle Verrohung der öffentlichen Sitten.
Niemand kommt
als guter Mensch auf die Welt. Moralische Prinzipien,
Verhaltensmaßstäbe, Werte muss man lernen, einsehen, verinnerlichen.
Dazu brauchen wir glaubwürdige Eltern und Erzieher. Und glaubwürdig
können sie diese Werte nur vermitteln, wenn sie selber nach ihnen leben,
wenn sie sich an ihren eigenen Maßstäben messen lassen können. Das gilt
auch nicht nur für die Erzieher im direkten Sinn des Wortes, sondern es
gilt für alle sogenannten Autoritäten und alle Repräsentanten der
gesellschaftlichen Institutionen.
Mit zwei Kränzen und Lichtern
ehrte man die Opfer der Nacht des 9. Novembers 1938, als 168 Bamberger
jüdischen Glaubens von der SA überfallen, misshandelt und zum Teil
verhaftet wurden.
„Wir sind noch lange nicht soweit, auf
Gedenktage wie den heutigen zu verzichten“, betonte Martin Arieh
Rudolph, der 1. Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg.